(Aus dem Tagebuch der WaS vom 22. Dezember 2013)
Spät abends nach der Weihnachtsfeier im Bahnhof. Der Fahrkartenautomat spuckt einen 50 Euro Schein aus. „Super“, freu‘ ich mich über den unerwarteten Geldsegen, kann mich aber dann doch noch dunkel daran erinnern, den Schein selber einige Sekunden zuvor in den Schlitz geschoben zu haben. Das Spiel wiederholt sich noch einige Male, bevor ich mir die Mühe mache und den Hinweis lese: „Keine 50 Euro Scheine.“ Na gut, dann eben auch keine Fahrkarte, denke ich. Und steige in den Zug. Dort knöpfe ich mir gleich den nächsten Fahrkartenautomaten vor und wiederhole das Spiel mit dem 50 Euro Schein. Das wird wohl nix, denke ich mir, und setze mich enttäuscht und ohne Fahrschein ans Fenster.
„Jemand zugestiegen?“, fragen der Schaffner und sein Zwillingsbruder im Chor. „Ja, ich. Und bezahlen muss ich auch noch“ und wedel‘ mit meinem 50-Euro-Schein. „Na, wie es aussieht, bekommen Sie zehn Euro wieder“, deutet er meine Schwarzfahrerei an. Wir diskutieren noch freundlich über die Möglichkeiten mit Kreditkarte zu bezahlen, von der ich nichts wusste, und die, wie wir gemeinsam feststellen, auch nicht funktioniert. Dann entlässt mich der Schaffner mit der Aufforderung: „Nächstes Mal bezahlen Sie aber doppelt.“
Diese Zugfahrt hatten einen surrealen Weihnachtsflair – die Feiertage können kommen.