Tracklist | ||
1 | Splintering Heart / Marillion (live) | |
2 | Volcano / Damien Rice | |
3 | Avalon / Lovebugs | |
4 | Spiders Web / Katie Melua |
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5 | Sentimental / Porcupine Tree | |
6 | In The Colors / Ben Harper |
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7 | Jim Crow / Mellencamp & Baez | |
8 | The Unforgettable Fire / U2 |
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9 | Exit / U2 |
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10 | With Or Without You / U2 |
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11 | Universe And U / KT Tunstall | |
12 | Fight Against The Hours / Lene Marlin | |
13 | What I Miss About You / Katie Melua | |
14 | Kite / U2 | |
15 | Somewhere Else / Marillion |
Wenn ich die Weihnachts-CD 2007 schon im Sommer geplant hätte, wäre sie sicherlich um einiges härter und rockiger ausgefallen, aber werden die Tage kürzer, feuchter und ungemütlicher, wechselt auch meine musikalische Stimmung hin zu wohlklingenden Balladen.
Im vergangenen Jahr hatte Damien Rice ein Abo auf meine CD-Player im Auto und Wohnzimmer. Dieses Jahr hat Katie Melua den Platz eingenommen. Trotzdem besinne ich mich der Stimmung des zwar nicht immer sonnigen Sommers, fische die Highlights der warmen Tage heraus und brenne sie auf CD. Allerdings gab es in diesem Jahr wenig neues, was den Musikstil und die Künstler angeht. und so finden sich erneut Marillion, Porcupine Tree und Ben Harper auf der CD, auch weil alle drei neue Alben herausgebracht haben.
Zu den Songs: Endlich gibt es wieder einen richtigen Opener. Im Sommer genauer an Sonjas Geburtstag verbrachten wir einen schönen Sommertag in Hamburg mit dem Höhepunkt des Marillion-Konzerts am Abend. Die Band hatte in der Markthalle mit ihren deutschen Fans richtig viel Spaß. Den Auftakt zu dem gelungenen Konzert machte mit Splintering Heart ein wunderschön epischer Song, der zwar schon fast volljährig ist, aber dabei zeitlos bleibt.
Der Konzertsommer fiel ansonsten für mich aus und darüber ärgere ich mich im Nachhinein. Denn eigentlich stand im Sommer das Konzert von Damien Rice im Hamburger Stadtpark auf dem Plan. Doch es kam etwas dazwischen und was ich verpasst habe, wurde mir im Winter vor Augen und Ohren geführt, als ich Ende November einige Damien Rice-Bootlegs von seinen Sommerkonzerten in die Hände bekam. Besonders das super-geniale und dazu zwölf Minuten lange Remember spiegelt hervorragend ein Damien Rice-Konzert wider, wie ich es nicht erwartet hätte. Statt eines Schmusekonzertes haben die Zuschauer ein unerwartet rockiges Konzert erlebt. Für die Weihnachts-CD habe ich aber einen anderen Song ausgesucht, denn ich weiß auch, dass „super-genial“ mega-subjektiv ist. Aber auch dem sonst ruhigen Volcano mischt Rice in der Live-Version eine ganz besondere Note bei.
Nach den beiden für ungeübte Ohren etwas anstrengenden Auftaktsongs geht es mit dem eingängigsten Song der CD weiter. Verantwortlich ist dafür eine Band aus der Schweiz mit der der norwegischen Gastsängerin Lene Marlin. Das Ergebnis der Koproduktion ist ein richtig schöner Song … wahrscheinlich aber ohne Ewigkeitswert.
Zeitlos schöne Songs schreibt dafür die junge Engländerin Katie Melua. Weniger jazzig als ihre amerikanische Kollegin Norah Jones sind ihre Songs auch weniger anstrengend und genau das richtige zum Entspannen und genießen. Nun gut, fröhlich geht es dabei noch lange nicht zu, wenn Melua wie bei Spider’s Web über das Für und Wider schwerwiegender Entscheidungen wie den Irak-Krieg philosophiert.
Porcupine Tree haben mit Fear Of The Blank Planet ein von Kritikern hoch gelobtes Werk auf dem Markt gebracht. Meine Erwartungen konnte das Prog-Rock-Werk nicht erfüllen. Überragend ist zwar das 15-minütige Anesthetize das ich allerdings niemandem antun wollte, doch außer zwei weiteren sehr hörenswerten Songs gibt es nur drei eher mittelmäßige Produktionen.
Ähnliches trifft auf das neue Album von Ben Harper und seinen unschuldigen Kriminellen zu. Lifeline entstand direkt nach der Tour, die ich mit einem Konzert in Hamburg hautnah erlebt habe und das für mich zu den besten der letzten Jahre gehörte. Doch die Intensität der Konzerte, die Spielfreudigkeit der Band und die Vielfalt der Musik von Ben Harper lässt das in einer Woche in Paris entstandene Werk leider vermissen. Nichts desto trotz sind einige wunderschöne Songs gelungen, von denen ich zumindest eines nicht vorenthalten will.
Eine Überraschung und Wiederentdeckung war hingegen die neue CD von John Mellencamp, dessen Werke ich in den vergangenen Jahren zugegebenermaßen ignoriert habe. Mit dem Alter gereift, hat Mellencamp eine interessante Ansammlung von Protestsongs gegen die amerikanische Regierung herausgebracht, die auf den leicht aufgesetzten Pathos vom Kollegen Springsteen verzichtet. Ausgesucht habe ich die Kollaboration mit der Protest-Ikone schlechthin Joan Baez.
In der Tat war ich kurz am Überlegen, ob ich in diesem Jahr nicht einfach eine Kopie des Pariser U2-Konzerts von 1987 als Weihnachts-CD verteile. Für mich ist die Veröffentlichung, die als Bonus-DVD anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von U2s bekanntester CD The Joshua Tree erschienen ist, nicht nur das Highlight des Jahres, sondern dieses Jahrtausends. Schließlich ist es ein Konzert der Tournee, die ich nicht selbst miterlebt habe, die aber vielleicht zu den besten Auftritten der Rockgeschichte gehört. Noch nie zuvor habe ich ein Konzert der Joshua-Tree-Tour auf DVD gesehen und die Bootlegs, die ich besitze, sind alle nur in mäßiger Qualität. Umso wertvoller ist dieses Stück Zeitgeschichte für einen U2-Fan der Post-90er-Ära. Einen guten Querschnitt der herausragenden DVD habe ich mit diesen drei Songs zusammengeschnitten.
Nach der U2-Episode ist Frauenpower angesagt: KT Tunstall, die Schottin mit chinesisch irischer Abstammung, beginnt mit Universe And U. Die Version stammt vom fantastischen Acoustic Extravaganza-Album. Lene Marlin habe ich schon kurz am Anfang der CD vorgestellt. Die schüchterne Norwegerin hat sich nach drei hörenswerten Pop-Alben zuletzt rar gemacht. Aber vielleicht kommt ja bald ein überraschendes neues Album, denn das letzte hat sie ohne Wissen ihrer Plattenfirma aufgenommen, um ihre Ruhe zu haben. Katie Melua beschließt den Frauen-Power-Bereich, in dem sie klar stellt, dass sie ihre verflossene Liebe eigentlich gar nicht mehr vermisst.
Die Christmas-CD 2006 war wesentlich depressiver als die aktuelle. Und auch wenn das Jahr 2007 für mich besser verlaufen ist, gab es doch einige traurige Momente. Am 31. August musste wir unsere Katze Sina verabschieden. Nach 22 wundervollen Menschenjahren hat sie der Wind mitgenommen. Ihr ist Kite gewidmet. Die Vorzeichen für 2008 stehen gut. Ich werde noch über ein Jahr mit meinen netten Kollegen in Brake zusammenarbeiten können, doch danach wird es mich irgendwo anders hintreiben …